Foto: Norman Gönen
Natürlich ist der Ballungsraum München kein Nationalpark. Doch auch in der Stadt München und im Umland gibt es noch wertvolle und schützenswerte Gebiete, in denen seltene Tier- und Pflanzenarten vorkommen. Diese wertvollen naturnahen Flächen verdienen unser besonderes Augenmerk, denn sie sind viel mehr als bloße Rückzugsräume für Tiere und Pflanzen. Deshalb macht sich der BUND Naturschutz für den Arten- und Biotopschutz auch im Ballungsraum stark. Die Menschen schätzen und brauchen die Natur, doch die Natur braucht auch den Schutz durch die Menschen. Und dafür brauchen wir Sie!
Tiere in München
Mit Geduld und etwas Glück lässt sich viel entdecken…
Neue Schutzgebiete
München boomt, immer mehr Freiflächen werden überbaut und versiegelt. Die Natur droht, unter die Räder zu kommen. Deshalb braucht München mehr Schutzgebiete …
Isartal
Das Obere Isartal ist ein einzigartiges Naturidyll. Steile Nagelfluhfelsen und wilde Wälder bieten dem Uhu ein Zuhause. Doch auch für Erholungssuchende ist die Isar attraktiv…
Weitere Meldungen zu Arten- und Biotopschutz
Besser ohne Gift – Petition gegen Pestizide
Bild: BUND Mit der Petition „Besser ohne Gift“ setzt sich der BUND Naturschutz seit letztem Jahr für weniger Pestizide und ein nationales Verbot von Glyphosat ein. Ende Mai wollen wir die Petition nun abschließen und die gesammelten Unterschriften mit unseren Forderungen an das Landwirtschaftsministerium in Berlin übergeben. Aktuell haben 95.000 Personen die Petition unterzeichnet. Wir sind uns sicher, gemeinsam mit Ihnen knacken wir die 100.000. Wenn Sie noch Unterschriften auf ausgedruckten Listen haben, dann schicken Sie diese bitte bis zum 10. Mai ein. Alternativ können Sie auch Unterschriftenlisten einfach und datenschutzkonform bei uns online hochladen. Weitere Information: Petition: https://aktion.bund.net/besser-ohne-gift Unterschriftenlisten einreichen: https://aktion.bund.net/uliste-besser-ohne-gift2023
Die asiatische Hornisse – bitte (richtig) melden!
Bild: BN, Canva Regelmäßig werden die Asiatische und die Europäische Hornisse verwechselt. Dabei kommt es auch zur Tötung seltener und geschützter Insekten. Wie Sie die Asiatische Hornisse erkennen – und wie Sie sich verhalten sollten, erfahren Sie hier. Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) kommt ursprünglich aus Südostasien, wurde aber erstmals 2004 in Südwestfrankreich nachgewiesen. Seitdem breitet sie sich invasiv in Europa aus. Innerhalb der Europäischen Union werden aufgrund einer EU-Verordnung dort gelistete invasive Arten bekämpft. Als Neozoon ist auch die Asiatische Hornisse dort aufgeführt. Erste Nachweise der Art in Deutschland gibt es seit 2014 in Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz. In Bayern wurde die Asiatische Hornisse in Unterfranken erstmalig am 22.10.2022 durch einen Einzelfund und 2023 durch weitere Funde, ebenfalls in Unterfranken, bestätigt. Ihre weitere Verbreitung innerhalb Deutschlands, auch nach Bayern, ist zu erwarten. Wie sieht die Asiatische Hornisse aus? Fälschlicherweise werden oft Europäische Hornissen (Vespa crabro) oder gar Wespen und Bienen für asiatische Hornissen gehalten und getötet. Dabei ist die Asiatische Hornisse relativ gut durch ihre kleinere Größe und dunklere Färbung zu unterscheiden. Königinnen werden 25 – 32 mm, Arbeiterinnen 17 – 23 mm und Männchen 21 – 28 mm groß. Die Asiatische Hornisse ist größtenteils schwarz gefärbt. Kopf, Brustkorb und der hintere Teil des Hinterleibs sind behaart. Das Gesicht ist gelborange, Kopf, Brustkorb und die 1. bis 3. Rückenplatten des Hinterleibs sind braun-schwarz. Auffällig ist die erste Platte, die eine dünne gelbe Binde aufweist. Die hinteren Rückenplatten sind gelb und rotbraun gefärbt. Die Beine sind gelb. Bei der Europäischen Hornisse ist der Kopf rötlich bis schwarz gefärbt. Der Brustkorb ist rotbraun und trägt ein schwarzes, v-förmiges Muster. Königinnen werden bis zu 40 mm, Arbeiterinnen bis zu 25 mm groß. (Vergleich siehe Abbildung 1) Abbildung 1; BN, Canva Wo kommt die Asiatische Hornisse vor? Die Asiatische Hornisse präferiert baumbestandene Lebensräume. Sie bevölkert Stadtrandbereiche, baumbestandene Bereiche in Gewässernähe oder Parks. Aber auch an und in Bauwerken wurden Nester entdeckt. Die Anfangsnester sind oft in Bodennähe, der Eingang ist unten. Mit zunehmender Volksgröße zieht das Volk in die Baumkronenbereiche um. Bei den neuen, frei hängenden, Nestkugeln ist der Eingang seitlich-mittig zu finden. Die Nester sind beigebraun, haben eine fein abgesetzte Maserung sowie geschlossene Lufttaschen. (Siehe Abbildung 2) Abbildung 2; BN, Canva Ist die Asiatische Hornisse gefährlich? Die Asiatische Hornisse ist friedfertig, dem Menschen gegenüber scheu, sie wird in der Nähe ihres Nests jedoch wehrhaft. Ein Stich der Asiatischen Hornisse ist zwar schmerzhaft, aber genauso ungefährlich wie ein Stich einer Biene oder Wespe. Wie bei anderen Insektenstichen sollten Allergiker allerdings unverzüglich einen Arzt aufsuchen. Die Art kann, wie die Europäische Hornisse, auf der Jagd viele Insekten im Flug erbeuten. Die Asiatische Hornisse kann sogar rückwärts fliegen. Zu ihrem Beuteschema gehören auch Honigbienen. Dies führt aber, bestätigt durch Erfahrungen in Frankreich, nicht zur massiven Schädigung oder gar zur Ausrottung eines vitalen Honigbienenvolkes. Diese Horrormeldungen entstammen der Verwechslung mit der Japanischen Riesenhornisse, die aber bislang nicht in Europa nachgewiesen ist. Im Spätsommer fliegt die Japanische Riesenhornisse koordinierte Angriffe auf Bienenstöcke, nicht aber die asiatische Hornisse. Die Japanische Riesenhornisse ist allerdings mit ihrer Größe von etwa 5 cm deutlich größer und dadurch leicht zu erkennen. Meinen Sie eine Asiatische Hornisse oder gar ein Nest entdeckt zu haben, bleiben Sie also ruhig und melden den Fund. Hierfür kontaktieren Sie mit Fundort, und nach Möglichkeit mit Foto, die zuständige Naturschutzbehörde, das ist in der Regel die untere Naturschutzbehörde Ihres Landkreises oder der kreisfreien Stadt. Die Behörde ergreift dann weitere Maßnahmen. In Bayern kann man sich außerdem auch an das Institut für Bienenkunde und Imkerei wenden. Wo bekomme ich Beratung und Hilfe? Allgemeine Informationen bieten: www.hornissenschutz.de www.bund-naturschutz.de www.aktion-wespenschutz.de Stadt München: BUND Naturschutz, Kreisgruppe München: 089/515676-0, info@bn-muenchen.de. Untere Naturschutzbehörde München, Abt. Artenschutz: rku@muenchen.de. Nur bei Bedarf: Onlineformular zur Meldung eines Wespen-/Hornissennestes: unter www.muenchen.de, Suchbegriff „Meldung Insektennester“. Regierung von Oberbayern: 089 2176-0, poststelle@reg-ob.bayern.de Institut für Bienenkunde und Imkerei: 0931 9801-3600, IBI@lwg.bayern.de Landkreis München: BUND Naturschutz, Kreisgruppe München: 089/515676-0, info@bn-muenchen.de. Landratsamt München, Abt. Naturschutz: 089/6221-0, naturschutz@lra-m.bayern.de. Nur bei Bedarf: Onlineformular zur Meldung eines Wespen-/Hornissennestes: unter www.landkreis-muenchen.de, Suchbegriff „Meldung eines Wespennestes“ Regierung von Oberbayern: 089 2176-0, poststelle@reg-ob.bayern.de Institut für Bienenkunde und Imkerei: 0931 9801-3600, IBI@lwg.bayern.de
Von Admiral bis Bläuling. Der Schutz heimischer Schmetterlingsarten und ihrer Lebensräume
Bild: Julie Weissmann BN-Infostand im Botanischen Garten München Von Admiral bis Bläuling. Der Schutz heimischer Schmetterlingsarten und ihrer Lebensräume Wir vom BUND Naturschutz Kreisgruppe München informieren gemeinsam mit dem Verein für Nachhaltige Lebensstile über heimische Schmetterlingsarten und den Lebensraum Wiese. Ebenfalls sind Informationen zur Wiesenmeisterschaft Bayern (dieses Jahr im Landkreis Ostallgäu) am Stand erhältlich, sowie insektenfreundliches Saatgut für kleine Privatflächen. Wann: Montag, den 4.3.24 bis Mittwoch, den 6.3.24 Wo: Menzinger Straße 65 80638 München, Halle C des Botanischen Gartens München-Nymphenburg Eintritt: Regulär 6.50 €, ermäßigt 4.50 € Mit dem Ticket erhaltet ihr Eintritt in die Gewächshäuser und die Sonderausstellung „Tropische Schmetterlinge“! Kommt gerne vorbei, wir freuen uns auf euch! Weitere Informationen zur Veranstaltung gibt es hier.
BUND Naturschutz sucht Helferinnen und Helfer für den Schutz von Fröschen und Kröten
Foto: PixabayGrafik: BN, Canva Ein jährlich wiederkehrendes Naturspektakel steht unmittelbar vor der Tür: Sobald die Temperaturen auch nachts nicht mehr unter etwa 7 Grad Celsius fallen, beginnt die Frühjahrswanderung zahlreicher Frosch-, Molch- und Krötenarten. Die Expert*innen des BUND Naturschutz (BN) rechnen damit, dass in den nächsten zwei bis drei Wochen die Amphibien aus ihrer Winterstarre erwachen und sich auf den Weg zu ihren Laichgewässern machen. Vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung und in den Nachtstunden überqueren die Tiere dabei scharenweise unsere Straßen, was oft für tausende tödlich endet. Deshalb stellen ehrenamtliche Helfer*innen des BN beispielsweise in Stadt und Landkreis München demnächst wieder Amphibienschutzzäune, die sogenannten „Krötenschutzzäune“, auf. Diese Schutzzäune verhindern, dass die Amphibien auf die Straßen gelangen. BN Aktive tragen die Tiere dann regelmäßig auf die andere Seite. Der BN sucht noch ehrenamtliche Helfer*innen für die Betreuung der Schutzzäune, beispielsweise im Stadtgebiet München in Harlaching am Perlacher Forst. Amphibienschutz im Landkreis München Auch in vielen Gemeinden im Landkreis finden demnächst Schutzaktionen statt. Mehr Infos zu lokalen Aktionen rund um München: Ansprechpersonen im Landkreis: OG Ottobrunn/Hohenbrunn/Putzbrunn/Neubiberg: Helfer*innen für den Bereich Riemerling und Putzbrunn gesucht Email: kroeten@strassner-net.org Mehr Infos unter http://www.bn-ottobrunn.de/natur-vor-ort/amphibien/amphibienhelfer-innen-gesucht OG Würmtal Nord (Neuried/Gräfelfing/Planegg): Hildburg Krämer Email: hildburg.kraemer-@gmx.net, Tel.: 0171/7707768 OG Harlaching/ Perlacher Forst: Herr Weißbrodt Email: amphibien-harlaching@bn-muenchen.de OG Aying / Großhelfendorf Norbert Steigenberger Email no.tr@gmx.de, Tel.: 08095/1074 Ein Tipp für Amphibienfreunde: Der BN hat ein kleines Heft mit den in München vorkommenden Amphibienarten zusammengestellt. Das Heft ist kostenlos als Download erhältlich: bn-muenchen.de/bn-muenchen/publikationen-archiv/
München erblüht – Mehr Artenvielfalt durch Biodiversitätspatenschaften und -kooperationen
Bereits im Frühling erfreuen blühende artenreiche Wiesen unsere Augen und bieten zahlreichen Wildbienen und anderen Insekten Nahrungsquelle und Lebensraum. Besonders in Städten stellen Blühwiesen und unversiegelter Boden wichtige Biodiversitäts-Hotspots vom zeitigen Frühjahr bis in den Spätherbst dar. In unserer Biodiversitätsberatung beantworten wir Fragen zu Schutz und Förderung der Biodiversität in städtischen Lebensräumen. Der Erhalt ökologisch bedeutsamer Strukturen, die Schaffung neuer Lebensräume, sowie deren Vernetzung und naturschutzfachlich fundierte Pflege ist ein wichtiges Anliegen, das der BN verfolgt. Wir gestalten öffentliches Grün zu einem lebendigen und artenreichen Lebensraum um, so dass aus den Vielschnittrasen bunte Blumenwiesen werden. Auf öffentlichen Grünflächen übernimmt der BN in Absprache mit dem Baureferat Gartenbau durch gezielte Maßnahmen eine Aufwertung von naturschutzfachlich geeigneten Flächen. Hierbei unterstützen uns die Anwohner*innen beispielsweise durch eine Biodiversitätspatenschaft. Aber auch private Einrichtungen oder Institute wie Schulen, Universitäten oder Kirchen werden aktiv und gestalten ihre einfachen Grünflächen zu einer blühenden und artenreichen Biodiversitätsfläche um. Mit Hilfe unserer Beratung sind bereits zahlreiche Kooperationsprojekte entstanden. So entsteht ein Netz der Artenvielfalt in unserer Stadt. Wie wichtig diese Maßnahmen sind, zeigen auch wissenschaftliche Erkenntnisse, die mittlerweile neben der Klimakrise von einer Biodiversitätskrise und einem besorgniserregenden Artensterben sprechen. Eine wichtige Datengrundlage liefert die Rote Liste der Weltnaturschutzunion IUNC. Entsprechend der Roten Liste Bayerns sind beispielsweise 40,5% der heimischen Säugetiere, 44% der Vögel, 60% der Amphibien, 90% der Reptilien, 59% der Tagfalter, 51,2% der Bienen, 45% der Heuschrecken und 44% der Libellen bestandsgefährdet. Um dieser Krise zu begegnen haben die EU, die Bundesregierung und die lokale Politik in München konkrete Biodiversitätsstrategien formuliert. Bis nun gesetzlich verbindliche Ziele global oder lokal beschlossen und im zweiten Schritt dann auch kontrolliert werden, kann es noch dauern. Aber wir müssen jetzt handeln! Der BN schafft mit Biodiversitätspatenschaften und -kooperationen blühende Niststandorte für Insekten und Wildbienen. So unterstützt die Kreisgruppe die Natur in der Stadt: Telefonische Biodiversitätsberatung Mittwoch 9:00 Uhr bis 11:00 Uhr Ansprechpartnerin: Julie Weissmann Telefonnummer: 089 / 51 56 76 – 66 E-mail: julie.weissmann@bn-muenchen.de Alle Fotos auf dieser Seite: BN
Sendung Oktober 2023: Bierschnegel, Bienen & Boden – Natur des Jahres als Anregung zum Weiterdenken
Bild: BN, Canva Bierschnegel, Bienen & Boden – Natur des Jahres als Anregung zum Weiterdenken Unsere Wahrnehmung von Natur ist recht eindimensional, viele Lebewesen oder Pflanzen sind für uns unscheinbar, spielen aber eine wichtige Rolle in unserer Umwelt. Der Bierschnegel, die Frühlings-Seidenbiene und der Ackerboden sind drei Beispiele aus der Natur des Jahres. Ausgehend davon diskutierten wir über unsere Wahrnehmung der Natur, die Rolle der Lebewesen und wagten einen Blick in die Zukunft. Von Philosophie über Naturwissenschaft bis zur Klimatologie sprachen wir mit Expert*innen in unserem bn-phonstudio. Interview 1: Manfred Siering, Vorsitzender der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern: Es geht um das Weichtier des Jahres, den Bierschnegel: Woher hat der Bierschnegel seinen Namen? Was macht ihn zum Weichtier des Jahres, obwohl er eigentlich „hässlich“ ist? Welche wichtigen Aufgaben nehmen andere unscheinbare Tiere im Ökosytem wahr? (Interview: Petra Spitzfaden) https://bn-muenchen.de/wp-content/uploads/2023/10/Interview1_Manfred-Siering.mp3 Download des Beitrags (Rechtsklick -> Ziel speichern unter) Interview 2: Julie Weissmann, Expertin der Biodiversitätsberatung des BUND Naturschutz: Frühlings-Seidenbiene: Wie unterscheidet sie sich von der Honigbiene? Wo befinden sich in München geeignete Flächen/ Lebensräume für Wildbienen? Was kann man tun, damit sich Wildbienen im urbanen Raum wohlfühlen? (Interview: Marie-Louise Landsberger) https://bn-muenchen.de/wp-content/uploads/2023/10/Interview2_Julie-Weissmann.mp3 Download des Beitrags (Rechtsklick -> Ziel speichern unter) Interview 3: Florian Ebertseder, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft: Boden des Jahres, der Ackerboden: Welche Kriterien definieren den Ackerboden, was unterscheidet ihn von anderen Böden? Welche Maßnahmen muss man ergreifen, um einen guten Ackerboden zu erhalten trotz Starkregen- und Dürreereignisse? Wird es zukünftig noch eine pflugbestimmte Landwirtschaft geben? (Interview: Eva Dutz) https://bn-muenchen.de/wp-content/uploads/2023/10/Interview3_Florian-Ebertseder.mp3 Download des Beitrags (Rechtsklick -> Ziel speichern unter) Moderation: Christina Karlus bn phonstudio auf Radio LORA München jeden 3. Donnerstag im Monat von 19 bis 20 Uhr So sind wir zu hören: UKW 92,4 Münchner Kabelnetze von KDG/Vodafone und KMS auf 96,75 DAB+ Kanal 11C Live-Stream im Internet unter www.lora924.de.